BEGEISTERUNG:PREDIGEN | Prof. Dr. Dieter Siebrecht, Zentrum für Schmerz- und Palliativmedizin, UKSH Campus Kiel

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Palliativmedizin ist ein medizinischer Ansatz, der sich darauf konzentriert, die Lebensqualität von Menschen mit schweren, nicht heilbaren Erkrankungen zu verbessern. Ziel ist es, Schmerzen und andere belastende Symptome zu lindern und gleichzeitig psychische, soziale und spirituelle Bedürfnisse zu berücksichtigen. Dabei wird das Leben bejaht und der natürliche Verlauf des Sterbens akzeptiert, ohne ihn zu beschleunigen oder hinauszuzögern. Diese Form der Versorgung findet immer im Team statt, wobei verschiedene Professionen zusammenarbeiten. Die An- und Zugehörigen, die Familien stehen dabei auch mit im Zentrum der Versorgung. Damit ist Palliativmedizin mehr als nur Schmerzbehandlung. Sie umfasst ein breites Spektrum an Maßnahmen, um die Lebensqualität von Patienten und ihren Familien zu verbessern, wenn eine Heilung nicht mehr möglich ist.

Dazu gehören:

  • Symptomkontrolle: Linderung von Schmerzen, Atemnot, Übelkeit, Müdigkeit und anderen Beschwerden.
  • Psychologische Unterstützung: Hilfe bei Ängsten, Depressionen und anderen emotionalen Belastungen.
  • Soziale Unterstützung: Begleitung bei der Bewältigung sozialer Probleme und der Aufrechterhaltung von Beziehungen.
  • Spirituelle Begleitung: Unterstützung bei der Suche nach Sinn und Trost, auch im Hinblick auf das eigene Sterben.
  • Familienunterstützung: Beratung und Begleitung der Angehörigen. 

Palliativmedizin wird in verschiedenen Einrichtungen angeboten, wie zum Beispiel: 

  • Krankenhäusern: Auf Palliativstationen oder durch spezialisierte Teams im Konsildienst.
  • Hospizen: Stationäre oder teilstationäre Einrichtungen, die eine umfassende Betreuung im letzten Lebensabschnitt anbieten.
  • Zuhause: Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) durch Ärzte, Pflegekräfte und andere Fachleute. 

Palliativmedizin ist ein interdisziplinärer Ansatz, der verschiedenen Fachrichtungen wie Medizin, Pflege, Psychologie, Sozialarbeit und Seelsorge einbezieht, um eine ganzheitliche Betreuung zu gewährleisten. Auch Ehrenamtliche sind dabei sehr wertvoll in der Ergänzung der Versorgungsangebote.

Voraussetzungen für die Teams in der palliativen und hospizlichen Versorgung oder Was kann gut sein und helfen:

  • Interesse an Menschen
  • Erkennen von Leiden und Bedürftigkeit
  • Was ist noch zu erledigen
  • Welche Beziehungen spielen eine wichtige Rolle
  • Wie lebt der Mensch, was ist ihm wichtig und welche Überzeugungen hat er

Aus eigenen Erkenntnissen und auch Schlüsselerlebnissen aus der eigenen Biografie scheint aber auch Barmherzigkeit als Haltung und Überzeugung im Handeln eine große Bedeutung haben zu können.

"Barmherzigkeit" ist so viel wie Erbarmen, Mitgefühl oder Mitleid. Es beschreibt die Eigenschaft, einem anderen Menschen in Not mit Güte und Nachsicht zu begegnen, oft über das hinaus, was man eigentlich erwarten könnte. Im christlichen Kontext wird Barmherzigkeit oft mit dem Verständnis von Gottes Gnade und Vergebung in Verbindung gebracht. Im Islam ist "der Barmherzigste" (al-Rahman) einer der Namen Gottes.

  • Erbarmen: Barmherzigkeit beinhaltet, dass man sich der Not eines anderen Menschen annimmt und versucht, diese zu lindern.
  • Mitgefühl: Es ist die Fähigkeit, die Gefühle und das Leid eines anderen Menschen zu verstehen und mitzufühlen.
  • Milde: Barmherzigkeit zeigt sich in nachsichtigem Handeln und Verzeihen, auch wenn es eigentlich Grund zur Verurteilung gäbe.
  • Gottes Barmherzigkeit: Im christlichen Glauben ist Barmherzigkeit eng mit Gottes Gnade und Vergebung verbunden, die er den Menschen erweist.
  • Islamische Perspektive: Im Islam wird Barmherzigkeit als eine der wichtigsten Eigenschaften Allahs angesehen, und das Geben von Almosen (Zakat) ist eine Form der Barmherzigkeit.

Die Bedeutung der „Werke der Barmherzigkeit“ liegt darin, dass das Tun der Barmherzigkeit nicht im Gedanken der Belohnung für gute Werke gründet, sondern in der Identifikation mit den Notleidenden (misericordia).

  • Geistliche Werke der Barmherzigkeit:
    • Unwissende lehren
    • Zweifelnde beraten
    • Trauernde trösten
    • Sünder zurechtweisen
    • Beleidigern gerne verzeihen
    • Lästige geduldig ertragen
    • für Lebende und Verstorbene beten
  • Leibliche Werke der Barmherzigkeit:
    • Hungrige speisen
    • Obdachlose beherbergen
    • Nackte bekleiden
    • Kranke besuchen
    • Gefangene besuchen
    • Tote begraben
    • Almosen geben

„Barmherzigkeit ist der Quellgrund der sozialen Gerechtigkeit“

Eigene Ergänzung und Lebensmotto:

„Nichts auf der Welt kann gelöst werden, wenn wir träge darauf warten, dass Gott allein sich darum kümmert.“ (Martin Luther King)

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